Freitag, 2. März 2018

Holi in Indien


„Hey! Wir sind zu einer Pre-Holi Party eingeladen!“

Als ich diese Nachricht in der WhatsApp Gruppe bekommen habe, in der ich mit den anderen Freiwilligen aus Indien bin, breitete sich ein riesiges Lächeln auf meinem Gesicht aus. Holi in Indien, ein Traum.

Schon in Deutschland wollte ich immer auf die Holi-Partys, die oft im Sommer in größeren Städten stattfinden, leider hatte sich das aber nie ergeben. Und jetzt bekomme ich das indische Original-Holi!
Die Party, zu der wir eingeladen wurden, wurde von dem Manager einer hyderabadi Ölfirma organisiert. Dieser veranstaltet jedes Jahr vor Holi diese Feier und ist mit einer Lehrerin befreundet, die an der Schule arbeitet, an der zwei unserer Freiwilligen ihren Freiwilligendienst machen. Diese Lehrerin lädt jedes Jahr ihre Freiwilligen und deren Freunde zu dieser Party ein.
Da die Feier sonntags war, trafen wir uns bereits Samstagabend und feierten uns ein bisschen warm. Am Samstag selbst bekamen wir dann die Information, dass wir alle weiße Klamotten tragen sollten, da wir aber geplant hatten, direkt von der Wohnung der Freiwilligen, bei denen wir uns zuvor getroffen hatten, zu der Feier zu fahren, stellte sich das als ein wenig problematisch heraus. Zum Glück stellte uns die Mentorin der Jungs alte weiße Oberteile zur Verfügung, die wir bei der Feier tragen konnten.
Nach einer sehr unterhaltsamen Autofahrt kamen wir also am Ort des Geschehens an. Eine riesige Farm, auf der ein gigantisches buntes Zelt stand. Als wir in das Zelt hinein liefen, fühlte ich mich mit dem übergroßen, alten, weißen T-Shirt unter all den schick angezogenen Gästen zunächst ziemlich fehl am Platz und auch nicht besonders wohl. Das legte sich aber nach kurzer Zeit, da alle einfach Spaß haben und Holi feiern wollten. Was Holi eigentlich ist, erläutere ich im nächsten Blogartikel, der Morgen kommt!

Als ich mich ein wenig umschaute, wurde mir klar, dass unser Gastgeber keine Kosten und Mühen gescheut hatte, um diese Feier möglichst pompös zu gestalten. Es gab ein meterlanges Buffet, an dem man alle möglichen indischen Speisen bekam, einen Tisch, an dem Eis zubereitet und verteilt wurde, eine riesige Bar mit Getränken der besten Marken, ein DJ-Pult mit Tanzfläche, ein Bullriding-Rodeo, ein riesiges Schwimmbecken, ein Becken zum Weinstampfen und last, but definitiv nicht least, einige Tische, auf denen viele Metallschalen standen, die bis oben hin mit Holi Farben gefüllt waren. Die Farben waren so leuchtend, dass sie mir schon fast unecht vorkamen.

Nachdem alle Gäste angekommen waren und das Begrüßungsgeplänkel vorüber war, startete die große Farbschlacht. Jeder bewarf jeden mit den leuchtenden Pulvern, die flüssigen Farben fanden auch bald ihren Einsatz und nach kürzester Zeit verwandelte sich das Zelt in ein buntes Farbschlachtfeld und die Gäste in wandelnde Farbkästen. So ging es einige Stunden, die Farben wurden wieder und wieder nachgefüllt, viele der Gäste sprangen in das riesige Schwimmbecken, um sauber zu werden und wieder von vorne anzufangen (ich hielt mich von dem Becken fern, da ich vor hatte, mit einem Taxi nach Hause zu fahren…).

Als nach einigen Stunden die Farben doch aufgebraucht waren, standen wir noch beieinander, aßen, tranken und genossen unsere bunten Anblicke.
Nachdem wir alle wieder einigermaßen trocken waren, einige der anderen Freiwilligen waren nämlich – teilweise nicht ganz freiwillig – doch im Pool gelandet, machten wir uns wieder auf den Heimweg.

Dass der Holi Spaß eine Woche später weitergehen würde, erwarteten wir alle mit Freude!



Zusammen mit Leo (https://leoinindienblog.wordpress.com/)



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