„Hey! Wir sind zu einer Pre-Holi Party eingeladen!“
Als ich diese Nachricht in der WhatsApp Gruppe bekommen
habe, in der ich mit den anderen Freiwilligen aus Indien bin, breitete sich ein
riesiges Lächeln auf meinem Gesicht aus. Holi in Indien, ein Traum.
Schon in Deutschland wollte ich immer auf die Holi-Partys,
die oft im Sommer in größeren Städten stattfinden, leider hatte sich das aber
nie ergeben. Und jetzt bekomme ich das indische Original-Holi!
Die Party, zu der wir eingeladen wurden, wurde von dem
Manager einer hyderabadi Ölfirma organisiert. Dieser veranstaltet jedes Jahr
vor Holi diese Feier und ist mit einer Lehrerin befreundet, die an der Schule
arbeitet, an der zwei unserer Freiwilligen ihren Freiwilligendienst machen.
Diese Lehrerin lädt jedes Jahr ihre Freiwilligen und deren Freunde zu dieser
Party ein.
Da die Feier sonntags war, trafen wir uns bereits Samstagabend
und feierten uns ein bisschen warm. Am Samstag selbst bekamen wir dann die
Information, dass wir alle weiße Klamotten tragen sollten, da wir aber geplant
hatten, direkt von der Wohnung der Freiwilligen, bei denen wir uns zuvor
getroffen hatten, zu der Feier zu fahren, stellte sich das als ein wenig
problematisch heraus. Zum Glück stellte uns die Mentorin der Jungs alte weiße
Oberteile zur Verfügung, die wir bei der Feier tragen konnten.
Nach einer sehr unterhaltsamen Autofahrt kamen wir also am
Ort des Geschehens an. Eine riesige Farm, auf der ein gigantisches buntes Zelt
stand. Als wir in das Zelt hinein liefen, fühlte ich mich mit dem übergroßen, alten,
weißen T-Shirt unter all den schick angezogenen Gästen zunächst ziemlich fehl
am Platz und auch nicht besonders wohl. Das legte sich aber nach kurzer Zeit,
da alle einfach Spaß haben und Holi feiern wollten. Was Holi eigentlich ist, erläutere
ich im nächsten Blogartikel, der Morgen kommt!
Als ich mich ein wenig umschaute, wurde mir klar, dass unser
Gastgeber keine Kosten und Mühen gescheut hatte, um diese Feier möglichst
pompös zu gestalten. Es gab ein meterlanges Buffet, an dem man alle möglichen
indischen Speisen bekam, einen Tisch, an dem Eis zubereitet und verteilt wurde,
eine riesige Bar mit Getränken der besten Marken, ein DJ-Pult mit Tanzfläche,
ein Bullriding-Rodeo, ein riesiges Schwimmbecken, ein Becken zum Weinstampfen
und last, but definitiv nicht least, einige Tische, auf denen viele
Metallschalen standen, die bis oben hin mit Holi Farben gefüllt waren. Die
Farben waren so leuchtend, dass sie mir schon fast unecht vorkamen.
Nachdem alle Gäste angekommen waren und das
Begrüßungsgeplänkel vorüber war, startete die große Farbschlacht. Jeder bewarf
jeden mit den leuchtenden Pulvern, die flüssigen Farben fanden auch bald ihren
Einsatz und nach kürzester Zeit verwandelte sich das Zelt in ein buntes
Farbschlachtfeld und die Gäste in wandelnde Farbkästen. So ging es einige
Stunden, die Farben wurden wieder und wieder nachgefüllt, viele der Gäste sprangen
in das riesige Schwimmbecken, um sauber zu werden und wieder von vorne
anzufangen (ich hielt mich von dem Becken fern, da ich vor hatte, mit einem
Taxi nach Hause zu fahren…).
Als nach einigen Stunden die Farben doch aufgebraucht waren,
standen wir noch beieinander, aßen, tranken und genossen unsere bunten
Anblicke.
Nachdem wir alle wieder einigermaßen trocken waren, einige
der anderen Freiwilligen waren nämlich – teilweise nicht ganz freiwillig – doch
im Pool gelandet, machten wir uns wieder auf den Heimweg.
Dass der Holi Spaß eine Woche später weitergehen würde,
erwarteten wir alle mit Freude!
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