Montag, 6. November 2017

Mein Besuch in den Paigah Tombs

Am 14.10. besuchte ich gemeinsam mit einem luxembourgischen Studenten, den ich über einige Ecken kennengelernt hatte und zwei indischen Freunden von ihm die Paigah Tombs. Die Paigah Familie ist ein Adelsgeschlecht, dass seit Jahrhunderten in Hyderabad hohe Positionen, vor allem in Gerichten besetzt. Die Paigah Tombs sind daher pompöse Grabstätten, in denen verstorbene Familienmitglieder seit Jahrhunderten beigesetzt werden.

Als Serge, der Student, mich fragte, ob ich mit ihm dort hingehen will, schaute ich mir die Bilder dazu in Google an und sagte sofort zu! Die drei hatten geplant, dort Photos zu machen, ich wollte mir das ganze einfach nur anschauen und einen schönen Samstag haben. Dort angekommen konnte ich meinen Augen kaum trauen. So verfallen die Gräber und Mausoleen auch waren, sie waren dennoch wunderschön. Die Gräber der Familie reihten sich zwar aneinander, dennoch hatte es nichts erschreckendes oder gruseliges, es war einfach ein besinnlicher, schöner Ort. Wir schauten uns ein wenig um und Serge übersetzte mir die Grabinschriften, die auf Urdu verfasst und deswegen für mich unentzifferbar waren. In den Paigah Tombs befinden sich verschiedene Mausoleen für die einzelnen Generationen und jedes Mausoleum ist auf seine Art verziert. Das eine hat filigran geschnitzte Türen und Fenster, in einem anderen sind die Wände wunderschön bemalt und mit Handabdrücken verziert, in wieder einem anderen sind die Wände wabenartig aufgebaut und sorgen für Schattenspiele. Jegliche Verzierungen zeigen verschiedene Epochen der muslimischen Kunst und es ist faszinierend, was Serge, der in Indien ist, um die Religionen dort zu studieren, mir über die Gräber erzählen kann.
Auf dem ganzen Gelände laufen Ziege und Hühner frei herum, niemand stört sich an ihnen und sie scheinen sich wohlzufühlen. Während die Jungs ihre Photos machen, schaue ich mich auf dem Gelände um und werde dabei auch zum Photomotiv. Das wohl beeindruckenste auf dem Gelände ist die riesige Moschee, die an dem Tag leider geschlossen ist, von vielen Moslems aber oft besucht wird.


Als die Gräber schließen, machen wir uns auf dem Weg zu einem kleinen Restaurant, wo wir einen Chai trinken und die Bilder betrachten. Auf dem Weg zu dem Restaurant, in dem wir zu Abend essen wollen, überreden die Jungs mich noch dazu, ein typisch indisches Eis zu probieren und ich muss zugeben, dass dieses Eis wirklich sehr lecker ist. In dem kleinen Restaurant angekommen, über das die drei schon den ganzen Weg geschwärmt haben, bestellen wir uns Naan, eine Art Fladenbrot, und verschiedene Currys. Es ist so unverschämt lecker, dass ich mir richtig den Bauch vollschlage und mich danach so fühle, als ob ich für den Rest der Woche nichts mehr essen müsste. Trotzdem machen wir uns wieder auf den Weg, weil die Jungs der Meinung sind, dass ich unbedingt noch einen Zitronentee trinken müsste. Gesagt, getrunken und nicht bereut mache ich mich schließlich satt und zufrieden auf den Heimweg und lege mich glücklich über den schönen Tag schlafen.





0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen