Am 14.10. besuchte ich gemeinsam mit einem luxembourgischen
Studenten, den ich über einige Ecken kennengelernt hatte und zwei indischen
Freunden von ihm die Paigah Tombs. Die Paigah Familie ist ein Adelsgeschlecht,
dass seit Jahrhunderten in Hyderabad hohe Positionen, vor allem in Gerichten
besetzt. Die Paigah Tombs sind daher pompöse Grabstätten, in denen verstorbene
Familienmitglieder seit Jahrhunderten beigesetzt werden.
Als Serge, der Student, mich fragte, ob ich mit ihm dort
hingehen will, schaute ich mir die Bilder dazu in Google an und sagte sofort
zu! Die drei hatten geplant, dort Photos zu machen, ich wollte mir das ganze
einfach nur anschauen und einen schönen Samstag haben. Dort angekommen konnte
ich meinen Augen kaum trauen. So verfallen die Gräber und Mausoleen auch waren,
sie waren dennoch wunderschön. Die Gräber der Familie reihten sich zwar
aneinander, dennoch hatte es nichts erschreckendes oder gruseliges, es war einfach
ein besinnlicher, schöner Ort. Wir schauten uns ein wenig um und Serge
übersetzte mir die Grabinschriften, die auf Urdu verfasst und deswegen für mich
unentzifferbar waren. In den Paigah Tombs befinden sich verschiedene Mausoleen
für die einzelnen Generationen und jedes Mausoleum ist auf seine Art verziert.
Das eine hat filigran geschnitzte Türen und Fenster, in einem anderen sind die
Wände wunderschön bemalt und mit Handabdrücken verziert, in wieder einem
anderen sind die Wände wabenartig aufgebaut und sorgen für Schattenspiele.
Jegliche Verzierungen zeigen verschiedene Epochen der muslimischen Kunst und es
ist faszinierend, was Serge, der in Indien ist, um die Religionen dort zu
studieren, mir über die Gräber erzählen kann.
Auf dem ganzen Gelände laufen Ziege und Hühner frei herum,
niemand stört sich an ihnen und sie scheinen sich wohlzufühlen. Während die
Jungs ihre Photos machen, schaue ich mich auf dem Gelände um und werde dabei
auch zum Photomotiv. Das wohl beeindruckenste auf dem Gelände ist die riesige
Moschee, die an dem Tag leider geschlossen ist, von vielen Moslems aber oft
besucht wird.
Als die Gräber schließen, machen wir uns auf dem Weg zu
einem kleinen Restaurant, wo wir einen Chai trinken und die Bilder betrachten.
Auf dem Weg zu dem Restaurant, in dem wir zu Abend essen wollen, überreden die
Jungs mich noch dazu, ein typisch indisches Eis zu probieren und ich muss
zugeben, dass dieses Eis wirklich sehr lecker ist. In dem kleinen Restaurant
angekommen, über das die drei schon den ganzen Weg geschwärmt haben, bestellen
wir uns Naan, eine Art Fladenbrot, und verschiedene Currys. Es ist so
unverschämt lecker, dass ich mir richtig den Bauch vollschlage und mich danach
so fühle, als ob ich für den Rest der Woche nichts mehr essen müsste. Trotzdem
machen wir uns wieder auf den Weg, weil die Jungs der Meinung sind, dass ich
unbedingt noch einen Zitronentee trinken müsste. Gesagt, getrunken und nicht
bereut mache ich mich schließlich satt und zufrieden auf den Heimweg und lege
mich glücklich über den schönen Tag schlafen.
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