Montag, 2. Oktober 2017

Sie waschen, sie waschen, sie waschen den ganzen Tag...

Waschen. Ich hätte nie gedacht, dass ich einen Blogartikel darüber schreiben würde, wie ich meine Kleidung waschen würde, bevor ich nach Indien gekommen bin. Daheim werfe ich meine benutze Kleidung erst in meinen Wäschekorb und dann in den Wäscheschacht, von wo er in unsere Waschküche fällt. Ab dem Moment, in dem meine Wäsche in der Waschküche liegt, kümmert sich (dankenswerterweise!!) meine Mutter darum, dass die Wäsche gewaschen, getrocknet, gebügelt und gefaltet wird und ich muss sie dann nur noch aus dem Keller in mein Zimmer tragen und in meinen Kleiderschrank einräumen.

Das läuft hier alles etwas anders ab. Wir haben in unserem Apartment keine Waschmaschine, allerdings muss ich zugeben, dass ich mit einer indischen Waschmaschine wahrscheinlich sowieso zunächst überfordert wäre…. Wir haben aber eine Waschküche. Das ist einfach ein überdachter Balkon, auf dem sich eine Erhöhung befindet, die einen Abfluss und einen Wasserhahn hat. Auch ist quer durch den kleinen Raum eine Wäscheleine gespannt. Diese Wäscheleine hat für uns 2 Mädels natürlich nicht gereicht, weswegen auf unserem Balkon jetzt auch eine Leine hängt.
Nun aber zum Waschen: Ich fange damit an, meine Kleidung aufzuteilen. Wenn ich etwas Weißes habe, wird es separat gewaschen und auch meine Höschen wasche ich extra. Ich nehme mir also einen großen und einen kleinen Eimer, werfe die Kleidungsstücke hinein, gebe Wasser und 2 Löffel Waschpulver hinzu. Wahrscheinlich ist es viel zu viel Waschpulver aber hier gehe ich nach der Taktik „Viel hilft viel.“. Je nachdem, zu welcher Tageszeit ich Wasche und wie das Wetter an dem Tag war, ist das Wasser, was aus dem Wasserhahn kommt schon warm. Wenn das nicht der Fall ist, koche ich Wasser auf und kippe das mit in die Eimer. Dann lasse ich die Klamotten einige Zeit einwirken. Wie lang ist immer davon abhängig, was ich in der Zeit mache, es sind aber immer mindestens 15 Minuten. Dann geht’s an den eigentlichen Teil des Waschens. Ich fülle mir 2 weitere Eimer mit Wasser und fangen an, die Kleidungsstücke aus dem Eimer zu fischen. Ich rubble sie noch mal unter den Armen und am Kragen und an all den Stellen, die dreckig werden sauber. Dann drücke ich sie auf dem Boden aus, bis kein Wasser und Schaum mehr herauskommt. Als nächstes wasche ich sie im ersten Eimer mit sauberem Wasser aus, wringe sie wieder aus und spüle sie in dem anderen Wassereimer aus. Dann wringe ich sie erneut soweit aus, dass kein Tropfen Wasser mehr herauskommt und lege sie bis zum Aufhängen beiseite. Meistens arbeite ich mich bei den Klamotten von den hellsten zu den dunkelsten, da die indischen Klamotten sehr oft abfärben und das Wasser somit am Anfang noch sauber ist. Wenn ich es nach dem Waschen wegschütte, ist es meistens sehr sehr dunkel und ich frage mich bis heute, ob das von den Farben aus der Kleidung oder dem Smog kommt, wirklich dreckig sind meine Klamotten hier nämlich nie…


Wenn ich alles fertig gewaschen habe, geht es dran, die Sachen aufzuhängen. Hier in Indien ist es nicht gerne gesehen, wenn man seine Unterwäsche öffentlich trocknet. Deswegen hänge ich meine Höschen in der Waschkammer auf und die restlichen Klamotten auf unserem Balkon. Da meine indischen Oberteile, Kurtas genannt, nicht faltig werden sollen, hänge ich sie auf Kleiderbügel und ziehe sie, soweit es geht, gerade. Meine restliche Kleidung klemme ich mit Wäscheklammern fest. Wenn ich abends wasche, kann ich meine Klamotten am nächsten Tag von der Leine nehmen, da sie bei den Temperaturen hier über Nacht trocknen.

Hier noch ein kurzes Video, wie das letztendlich aussieht:


2 Kommentare:

  1. Das ist wirklich beeindruckend! - Danke für das Video!

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    1. Gerngeschehen! Ich finde es auch so interessant und freue mich drüber, wenn das Video gefällt :)

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