Montag, 23. Oktober 2017

Ujjwalla Home for trafficked women

Am 10.10.17 besuchte ich gemeinsam mit meiner Mentorin ein Frauenhaus für ehemalige Sexarbeiterinnen. Nach längerer Suche fanden wir das Heim schließlich in einer kleinen Nebengasse. Dort angekommen wurden wir von der Chefin des Heims sehr freundlich empfangen und sie erzählte mir einiges über das Heim. Zurzeit wohnen 21 Frauen zwischen 20 und 45 Jahren in dem Heim und auch das Kind einer Bewohnerin. Der Name des Heims lautet Ujjawala Protection and Rehabilitation Home und Ujjawala bedeutet Lichtblick, was dieses Haus für Frauen ist. Die Bewohnerinnen besuchen Programme, in denen ihnen Life-Skills wie Nähen, Taschen machen, Körbe flechten, Armbänder herstellen beigebracht werden oder sie die Arbeit als Kosmetikerin lernen. Auch haben sie jeden Morgen eine Yoga-Stunde und können abends gemeinsam Fernsehen oder sich unterhalten.
Die Gründe, die dazu führen, dass Frauen in die Hand von Menschenhändlern und dadurch in die Sex-Arbeit geraten sind der Wunsch nach einfachem Geld, oft hervorgerufen durch Armut, Ehemänner, die ihre Frauen vernachlässigen, Analphabetismus oder keine Aussichten auf einen Beruf. Dadurch landen sie auf der Straße, werden von Menschenhändlern aufgegriffen oder mit falschen Versprechen gelockt und dann eingesperrt und schließlich verkauft.
Die Folgen, die die Frauen davontragen, sind vielfältig. Zum einen fallen sie in ein soziales Loch, da niemand mehr mit ihnen etwas zu tun haben will, Alkoholismus, da sie mit dem Alkohol die Schmerzen betäuben, Unmengen von gesundheitlichen Problemen, wie Geschlechtskrankheiten, Leberprobleme, Depressionen und vielerlei mehr.


Die Beraterinnen in dem Frauenhaus bieten den Frauen gesundheitliche Hilfe, bringen sie in Krankenhäuser und übernehmen die Behandlungskosten. Einmal pro Woche kommt ein Arzt in das Heim und untersucht die Frauen. Auch versuchen sie, die Frauen mit ihren Familien wieder zusammenzuführen und sie gesellschaftlich wieder einzugliedern. Dafür sind die Life-Skill Programme, die den Frauen die Möglichkeit bieten, nach dem Verlassen des Schutzheims wieder einen Beruf zu finden.



Der wichtigste Punkt ist, dass sie den Frauen helfen, aus der Sexarbeit zu kommen und ihnen die Möglichkeit auf ein normales Leben zu geben. Die Sexarbeit ist in Indien nicht legal und die Frauen werden auf der Straße von Polizisten aufgegriffen und zunächst in eine Frauen-Polizeistation gebracht von wo aus sie in die Schutzheime gebracht werden. Das Heim ist kein Gefängnis, die Frauen haben aber dennoch keinen freien Ausgang, um nicht wieder in die Sex-Arbeit zu kommen und auch, um sie vor ihren Freiern und Ehemännern zu schützen. Die Zeit, die die Frauen in dem Heim verbringen, ist von Fall zu Fall unterschiedlich, meistens ist es aber ein Zeitraum von 6 Monaten.









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