Am 28.09. nahmen wir an den Feierlichkeiten zum Bathukamma
Festival teil. Am Dienstag dem 26.09. waren wir dafür zusammen mit unserer
Mentorin eine Halb-Saree für mich kaufen. Den Unterschied zwischen Saree,
Halb-Saree, Churidar, Kurta und Chudi werde ich in einem anderen Blogartikel
ausführlich erläutern. Ich musste mich in dem Laden zwischen verschiedensten
Stoffen, Farben, Schnitten und Dekorationen entscheiden und zum Schluss fiel
meine Entscheidung auf eine hellblaue Saree mit rotem Tuch. Noch am gleichen
Abend brachten wir die Saree zu einem Schneider, da die Blusen stets
maßangefertigt werden. Wir erklärten ihm die Situation, dass ich die Saree bis
Donnerstag früh bräuchte und er sich daher beeilen musste. Gegen einen Aufpreis
sagte er uns zu. Als er sich den Stoff für die Bluse dann anschauen wollte,
stellten wir mit Entsetzen fest, dass der Laden vergessen hatte, uns die Bluse
einzupacken. Ohne Blusenstoff kann man aber nunmal keine Bluse nähen.
Dankenswerterweise ist meine Mentorin dann wieder zurück zu dem Laden gefahren
und hat den Blusenstoff abgeholt. Am nächsten Morgen haben wir uns dann in der
Schneiderrei getroffen, diesmal MIT Blusenstoff, der Schneider hat meine Maße
genommen und mir wurde gesagt, dass ich am nächsten Morgen, dem Morgen des
Festivals, um 11 Uhr vorbei kommen könnte um die Halb-Saree abzuholen.
Am nächsten Morgen schälte ich mich gegen kurz nach 10 aus
dem Bett, ging duschen und frühstücken. Als ich indisch-pünktlich um 11:15 Uhr
das Haus verließ, um meine Bluse abzuholen, war ich guter Dinge, in wenigen Minuten
meine erste eigene Halb-Saree in den Händen zu halten. In der Näherrei
angekommen sah ich meine Bluse schon. Allerdings war sie noch nicht fertig und
der Schneider grinste mich etwas zerknirscht an. Zum Glück brauchte er aber
nicht mehr länger als 10 Minuten und als ich die Bluse anprobierte, war ich
schon ganz aufgeregt. Da stand aber schon das nächste Problem im Raum: Die
Bluse ging trotz starken Ziehens einfach nicht zu. Kurzerhand zog der Schneider
die Nähte also wieder auf, nahm erneut meine Maße, nähte irgendetwas um und
tadaa, beim nächsten Anprobieren passte die Bluse wie angegossen. Endlich glücklich
und zufrieden zahlte ich die 400 Rupien (umgerechnet 5,20€) und ging vergnügt
mit meiner fertigen Halb-Saree in einer Tüte nach Hause. Zuhause angekommen
probierte ich die Bluse erneut an und erfreulicherweise passte sie immer noch. Als
ich den zugehörigen Rock dann anziehen wollte, stutze ich etwas. Er war zu
weit. Und zwar nicht nur ein bisschen zu weit, sondern viel zu weit. Jetzt blieb mir nichts anderes übrig, als auf meine
Mentorin zu warten, die und zu dem bevorstehenden Festival abholen und mir beim
Anziehen der Halb-Saree helfen wollte. Trotzdem wollte ich sehen, wie die Bluse
und der Rock zusammen aussahen. Also schnappte ich mir von der Wäscheleine eine
Wäscheklammer, klammerte den Rock damit zusammen und betrachtete mich damit im
Spiegel. Ich war zufrieden mit dem, was ich sah. Im Endeffekt ist es wie ein
sehr bauchfreies Oberteil mit einem bodenlangen Rock. Das Problem mit dem Rock
klärte sich dann auch, als unsere Mentorin zu uns kam. Der Sinn dahinter ist
nämlich, dass man eine Schnur durch den Bund des Rockes zieht und dann
verknotet. Gesagt, getan, Tuch gelegt und befestigt, auf einmal stand ich da in
meiner neuen Halb-Saree, glücklich wie ein Honigkuchenpferd. Meine Mentorin
stattete mich dann noch mit einer passenden Halskette und einem Armband aus und
schon war ich bereit, auf das Festival zu gehen und mit den indischen Frauen
die Weiblichkeit anzubeten.
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Ein Selfie als ich fertig eingekleidet war |
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Bluse und Rock |
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Nur die Bluse |
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Zusammen mit meiner Teampartnerin Melanie |
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Von oben bis unten in Halb-Saree |
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Auf dem Festival mit Frauen in Sarees (damit man die Halb-Saree auch mal von hinten sieht) |
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